„Die vaginale Gesundheit steht und fällt mit einem gesunden lokalen Milieu und einem stabilen Immunsystem“, schreibt die ganzheitliche Frauenärztin Heide Fischer in einem ihrer Bücher und genau so sehe ich es auch. Ich bin fest von diesem altbekannten Grundsatz überzeugt: „Der Erreger ist nichts, das Milieu ist alles“ und um das Vaginalmilieu, also das sogenannte vaginale Mikrobiom, gesund zu erhalten, kann frau selbst so einiges tun.

Woher kommt und wie entsteht das vaginale Mikrobiom?

Es entsteht erst unter Östrogeneinfluss in der Pubertät, doch die Grundlage dafür wird bereits bei der Geburt gelegt. Denn wir bekommen die Zusammensetzung der vaginalen und Darm-Mikrobiota bei der (natürlichen) Entbindung von unserer Mutter mit. Kinder, die mit Kaiserschnitt geboren wurden, weisen nach einem halben Jahr ein Darmmikrobiom mit Bakterien auf, die sich vor allem an den Händen von Pflegepersonen finden. Da das Darmmikrobiom ganz eng mit der Vaginalflora zusammenhängt, beide sich praktisch gegenseitig bedingen, hat die Art der Entbindung eben auch einen Einfluss auf das spätere Vaginalmilieu und auf das Immunsystem.

Wenn die Hormone ins Spiel kommen…

Ab der Pubertät spielt dann vor allem das hormonelle Gleichgewicht eine Rolle, weil sowohl Östrogen als auch Progesteron in ihrer Funktion wichtig für die gesunde Zusammensetzung der Vaginalflora mit den Milchsäurebakterien (sog. Lactobazillen) sind. Sie sorgen für den gesunden, sauren pH-Wert von etwa 4 und bilden damit eine natürliche Barriere gegen Infektionen und Irritationen. So stellt die Einnahme der Pille einen Risikofaktor für ein gestörtes Vaginalmilieu dar, weil sie zu einem hormonellen Ungleichgewicht führt. Doch einen entscheidenden Einfluss darauf, ob die Milchsäurebakterien genügend Feuchtigkeit vorfinden, um sich wohlzufühlen, hat auch die Menstruationshygiene – in einem Blogartikel dazu schreibe ich unter anderem, warum Du auf Tampons besser verzichten solltest. Ein weiterer zentraler Faktor ist Stress, weil er die wichtigen Milchsäurebakterien „auswandern“ lässt. Auch häufiger ungeschützter Geschlechtsverkehr kann das sensible Vaginalmilieu stören, denn das basische Sperma weist einen pH-Wert zwischen 7 und 8 auf und schon eine gesunde Vaginalflora braucht 6-8 Stunden, um wieder ihren sauren pH-Wert herzustellen.

Darmgesundheit bedeutet vaginale Gesundheit

Wenn im Erwachsenenalter der Darm Probleme macht, also zum Beispiel durch Stress oder unausgewogene Ernährung eine Dysbiose entstanden ist mit einem Ungleichgewicht zwischen den gesunden und störenden Darmbakterien, dann kann sich das ebenfalls negativ auf unsere Vaginalflora auswirken. Umgekehrt stärkt alles, was unserem Darm gut tut und ihn wieder ins Gleichgewicht bringt, auch unsere Vaginalflora. So kannst Du zum Beispiel darauf achten, viel milchsauer Vergorenes zu essen (Kimchi, Sauerkraut und anderes fermentiertes Gemüse) oder zu trinken (Buttermilch, Kefir, Brottrunk, Kombucha). Starte Deinen Tag, in dem Du morgens etwa eine halbe Stunde vor dem Frühstück auf nüchternen Magen ein großes Glas warmes Zitronenwasser oder warmes Wasser mit 1 EL Bio Apfelessig genießt oder mach eine 30-tägige Kur mit den Bio Mikrobiom Protect Kapseln*, die dabei helfen, dass Dein Darm die gesunden Milchsäurebakterien und weitere wichtige Darmbakterien wieder vermehrt ansiedeln kann.

„Die vaginale Gesundheit steht und fällt mit einem gesunden lokalen Milieu und einem stabilen Immunsystem“.
Heide Fischer

Gestörtes Vaginalmilieu führt zu vielfältigen Problemen

Wir merken eine gestörte Vaginalflora zum Beispiel an vermehrten Pilzinfektionen (mit weißlich-bröckeligem Ausfluss, starkem Juckreiz und geröteter, wunder Schleimhaut) oder auch an einer bakteriellen Vaginose, also einer Entzündung im Scheidenbereich, die zum Beispiel mit gelblichem, dünnflüssigerem Ausfluss und typisch „fischartigem“ Geruch einhergehen kann. Ebenso besteht die Möglichkeit einer viralen Infektion mit einem Herpes-Virus, das schmerzende Herpes-Bläschen oder Genitalwarzen entstehen lässt, oder mit Humanen Papillomaviren (HPV). Sie bleiben zunächst oft beschwerdefrei, führen dann aber zum Beispiel beim nächsten Frauenarztbesuch zu einem sogenannten „schlechten PAP-Wert“, der Auskunft über verschiedene Stadien von Zellveränderungen gibt, die bis zu Krebsvorstufen reichen können. Und insbesondere in der Schwangerschaft erhöht ein gestörtes Vaginalmilieu die Wahrscheinlichkeit einer Frühgeburt, weshalb es hier besonders wichtig ist, sein Augenmerk auf die Vaginalflora zu richten.

Die eigene vaginale Gesundheit selbst in die Hand nehmen

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Um nun gut für Dein vaginales Milieu zu sorgen und es gesund zu erhalten, empfehle ich Dir, folgende Tipps zu beherzigen:

  1. Dein Immunsystem stärken – auch durch spezielle Meditationen
  2. Für Deine Darmgesundheit sorgen
  3. Auf die „richtige“ Menstruationshygiene achten
  4. Stress reduzieren, zum Beispiel über Yoga oder Meditation
  5. Keine Intimhygiene mit Seifen, Duschgels, Intimlotions, -deos etc. (stört den vaginalen pH-Wert), sondern nur mit warmem Wasser
  6. Keine zu eng sitzenden Jeans oder Unterwäsche, die reiben können
  7. Nur Unterwäsche aus biologischen Materialien tragen (Wolle, Seide, Baumwolle, jeweils in Bioqualität), denn Synthetik bietet einen Nährboden für Keime
  8. Bei empfindlicher trockener Schleimhaut eine pflanzliche Fettpflege verwenden (z.B. Haselnussöl, Weizenkeimöl oder Nachtkerzenöl)
  9. Kondome nutzen, wenn die Vaginalschleimhaut schon gereizt ist, weil Sperma den pH-Wert verändert
  10. Bei wiederkehrenden Infektionen oder schlechtem PAP-Wert eine auf Frauenheilkunde spezialisierte Heilpraktikerin aufsuchen, die Dich mit einem ganzheitlichen Therapiekonzept begleitet, was Dir hilft, Dein Immunsystem und Deine vaginale Gesundheit zu stärken

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